Zwei Antrittsbesuche – ein gemeinsames Ziel: Die Anliegen der bäuerlichen Jugend stärken

Die neue Führungsspitze der Südtiroler Bauernjugend (SBJ), neue Landesleiterin Viktoria Kössler, der wiedergewählte Landesobmann Raffael Peer sowie Landessekretärin Anna Schenk waren kürzlich bei zwei Antrittsbesuchen: beim Landeshauptmann Arno Kompatscher sowie beim MdEP Herbert Dorfmann. In beiden Gesprächen wurden Themen die, die bäuerliche Jugend betreffen, diskutiert.

 

Ehrenamt im Mittelpunkt beim Besuch beim Landeshauptmann

Beim Treffen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher am 5. Mai in Bozen stand das neue Ehrenamtsgesetz im Mittelpunkt. Die SBJ-Spitze machte auf bürokratische Hürden aufmerksam, die ehrenamtliches Engagement zunehmend erschweren. Der Landeshauptmann sicherte eine vertiefte Prüfung der angesprochenen Problempunkte zu und hob die Bedeutung der Jugendorganisationen hervor.

Neben dem Ehrenamt wurden auch weitere für die bäuerliche Jugend wichtige Themen behandelt: die stärkere Einbindung lokaler Produkte in öffentlichen Ausschreibungen – etwa für Mensen oder Kindergärten – sowie Herausforderungen bei der Veranstaltungsorganisation. Diese ist durch steigende Verantwortung komplexer geworden und sorgt für Verunsicherung im Ehrenamt. Auch die Themen Arbeitssicherheit und die Auszeichnung „Junges Ehrenamt“ kamen zur Sprache. Die Gesprächsatmosphäre war offen und konstruktiv – ein vielversprechender Start für die weitere Zusammenarbeit.

 

Zukunft Europas und der Landwirtschaft: Austausch mit Herbert Dorfmann

Der zweite Antrittsbesuch führte die SBJ-Spitze zu EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann mit dem über den Europäischen Jungbauernkongress zu dem die Führungsspitze aus Südtirol immer nach Brüssel fährt, gesprochen.

Mit Blick auf die kommende Agrarförderperiode wurden aktuelle Tendenzen diskutiert. Positiv hervorgehoben hat Dorfmann, dass der neue Agrarkommissar Christophe Hansen mit „Hausverstand“ an die Thematik herangeht. Er betonte die Notwendigkeit, dem Sektor neue Impulse zu geben, um einer Überalterung entgegenzuwirken.

Ein weiteres Thema in dem Gespräch war das sogenannte Geoblocking: Für Minderheiten und Staatsbürger/innen im Ausland erschwert dieses den Zugang zu digitalen Angeboten. Dorfmann sieht hier Handlungsbedarf, vor allem für nationale Minderheiten wie die Südtiroler.

Auch der Wolf war Thema: Landesobmann Raffael Peer dankte Herbert Dorfmann für seinen Einsatz bei der Herabstufung in der FFH-Richtlinie. „Eine kontrollierte Regulierung ist notwendig, aber auch wenn Wölfe eine jagdbare Art sind, können sie trotzdem nicht ausgerottet werden, dies muss uns allen bewusst sein“, erklärte Herbert Dorfmann.

Auch über die geplante Renaturierungs- und Entwaldungsverordnung wurde gesprochen. Diese ist derzeit verschoben, wird aber langfristig nicht ausbleiben. „Die Debatte zeigt ein Spannungsfeld auf: Während die Ernährungssicherheit in der EU hohe Priorität hat, verlangt die Renaturierung nach der Rückführung von landwirtschaftlich genutzten Flächen“, dies sieht Landesobmann Raffael Peer als Widerspruch.

Zum Abschluss wurde über die Auslandpraktika und ERASMUS+ gesprochen, zu denen man sich gemeinsam informieren möchte und eventuell etwas auf die Beine stellen könnte.

Herbert Dorfmann zeigte wie immer großes Verständnis für die Anliegen der Bauernjugend – ein gelungener Auftakt für eine gute Zusammenarbeit in den kommenden zwei Jahren.

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